Die kleine Hexe

Inhalt

Die kleine Hexe ist erst 127 Jahre alt. Das ist für eine Hexe ein noch sehr zartes Alter, und deshalb darf sie nicht am Hexentanz der großen Hexen teilnehmen, der alljährlich in der Walpurgisnacht stattfindet.

Aber damit gibt sich die kleine Hexe nicht zufrieden. Trotz des Verbotes mischt sie sich unter die großen Hexen und tanzt mit ihnen kreischend vor Freude um das hell lodernde Feuer auf dem Blocksberg.

Doch was für ein Pech! Sie wird von der Muhme Rumpumpel entdeckt und vor die Oberhexe geschleppt, die nun Gericht über die eigensinnige kleine Hexe hält. Alle Oberhexen verlangen eine gnadenlose Bestrafung, aber die Oberhexe zeigt sich gnädig, und nimmt der kleinen Hexe zur Strafe nur ihren Besen weg.

„Nur den Hexenbesen weg genommen - das ist aber eine sanfte Strafe,“ denkt man. Aber was soll eine Hexe bloß ohne ihren Hexenbesen anfangen? Da weiß auch der kluge Rabe Abraxas, der mit der kleinen Hexe im Wald in einem Hexenhäuschen lebt, zunächst keinen Rat. Und wie nur soll die kleine Hexe die Hexenprüfung bestehen, die sie in der nächsten Walpurgisnacht vor dem Hexenrat ablegen soll?

Fragen über Fragen.

Für die kleine Hexe und den Raben Abraxas beginnt eine aufregende Zeit, denn es ist wirklich nicht leicht, eine gute Hexe zu sein.

Hintergrund

Die kleine Hexe ist ein Kinderbuch von Otfried Preußler aus dem Jahre 1957. Es erschien zunächst im Thienemann Verlag und wurde inzwischen in 47 Sprachen übersetzt. 1958 stand es auf der Auswahlliste zum Deutschen Jugendbuchpreis und bekam diesen auch.

Nach Angaben des Autors entstand die Erzählung von den Taten der kleinen Hexe nach eigenen Gute Nacht-Geschichten, die er seinen drei Töchtern abendlich berichtete, um deren Angst vor bösen Hexen zu begegnen. Nachdem er sie dann auch in der Schule unter großem Anklang seiner Zuhörer erzählt hatte, begann er, diese aufzuschreiben.

Der Autor

Otfried Preußler (* 20. Oktober 1923 in Reichenberg, Böhmen), seine Eltern waren Lehrer, der Vater nebenbei auch Heimatforscher und Volkskundler. Aus der böhmischen Heimat schöpft Preußler später viele seiner Erzählstoffe. Bereits als kleiner Junge war er oftmals mit seinem Vater unterwegs, der die Sagen des böhmischen Isergebirges zusammentrug. Der behüteten Kindheit folgten die bitteren Kriegsjahre. Unmittelbar nach seinem Abitur 1942 wurde er zum Kriegsdienst im Zweiten Weltkrieg eingezogen. Zwar überstand er den Einsatz an der Ostfront, geriet aber 1944 als 21-jähriger Leutnant in sowjetische Kriegsgefangenschaft. Die nächsten fünf Jahre seines Lebens verbrachte er in verschiedenen russischen Lagern in der tatarischen Republik, wie beispielsweise Jelabuga.

Nach der Entlassung aus der Gefangenschaft im Juni 1949 fand er mit viel Glück im oberbayerischen Rosenheim seine heimatvertriebenen Angehörigen und seine Verlobte aus Reichenberg, Annelies Kind, wieder. Noch im selben Jahr feierten sie Hochzeit. 1951 wurde seine Tochter Renate geboren, 1953 seine Tochter Regine und 1958 seine Tochter Susanne.

Von 1953 bis 1970 war er zunächst als Volksschullehrer, dann als Rektor an einer Schule in Rosenheim tätig. Hier kam sein erzählerisches und zeichnerisches Talent den Kindern zugute, nicht selten erzählte er seinen unruhigen Schülern Geschichten, die er später aufschrieb und veröffentlichte.

Anfangs arbeitete Preußler nur nebenberuflich als Schriftsteller (er schrieb u.a. Hörspiele für den Kinderrundfunk). Später kamen die ersten Kinderbücher (1956 erschien sein erstes Buch Der kleine Wassermann) und auch einige Übersetzungen hinzu. Mittlerweile hat er insgesamt 32 Kinder- und Jugendbücher geschrieben. Seine Bücher haben eine deutsche Gesamtauflage von über 15,2 Millionen Exemplaren und liegen in ca. 275 Übersetzungen vor.

Otfried Preußler lebt heute als freier Schriftsteller in Haidholzen bei Rosenheim.

Bilder

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